Vortragsarchiv

 Hier finden Sie unsere bereits durchgeführten Vorträge. 
Sollten Sie Interesse an einem der Vorträge haben, melden Sie sich gerne bei uns per Email oder Telefon. 
Vielleicht haben wir in naher Zukunft die Inhalte wieder im Programm! 


©Bayerische-Amerika-Akademie_Jasmin-Falk/ Géraud Siegenthaler 


AMERIKA HAT DIE WAHL -

Wie der Machtkampf ums Weiße Haus unsere Zukunft bestimmt

Im November 2024 wird in den USA gewählt. Es wird das Schicksalsjahr für Amerikas Demokratie, denn Donald Trump hat 2020/21 ein Tabu gebrochen: Er versuchte, den friedlichen Machttransfer aufzuhalten und ließ fanatische Fans das Kapitol stürmen. Wer sind die wichtigsten politischen Köpfe und wofür stehen sie? Wird die Hoffnungsträgerin Kamala Harris den zeitlichen Nachteil durch die verspätete Nominierung aufholen können?  Was haben Deutschland, Europa und die Weltpolitik von den USA nach den Wahlen zu erwarten? Die Außenpolitik, die Wirtschaftsbeziehungen und das Verhältnis zu China werden maßgeblich von der nächsten US-Regierung geprägt. Der Autor Peter Winkler und Dr. Christoph Straub von der Bayerischen Amerika-Akademie tauschen sich über diese und weitere Fragen aus und bieten auch die Möglichkeit für Rückfragen und Diskussion.
 
Termin: Dienstag, 22.10.2024, 19:00 bis 20:30 Uhr

Abt Nikodemus Schnabel OSB (© Elias Ungermann )

Ein Jahr danach - Krieg im Heiligen Land

 

Mit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 erlebte der Nahost-Konflikt eine neue Dimension: Israelische Geisel, humanitäre Krise, drohende Eskalation. Auch auf deutschen Straßen bleibt der Konflikt nicht aus: Demonstrationen für und gegen eine Seite, antisemitische Übergriffe und eine große Spaltung der Gesellschaft. 

Ein Jahr danach blicken wir zusammen mit Abt Nikodemus auf die aktuelle Lage. Wie ist ein (dauerhafter) Frieden möglich? Welche Auswirkungen hat der Krieg auf den Rest der Welt? 

 

Termin: Montag, 07.10.2024, 19:30 bis 21:00 Uhr


„Ich erkenne Dich nicht wieder!“ – Wie Verschwörungserzählungen ideologisch radikalisieren und unser Zusammenleben gefährden 

Tiefgreifende Umwälzungen in immer kürzeren Abständen prägen unseren Zeitgeist. Wir erleben den Alltag mitunter als fort währenden Ausnahmezustand, in dem sich nur noch schwer Halt und Orientierung finden lassen. In dieser existentiellen „Sinn-Not“, die oft einhergeht mit Einsamkeitserfahrungen und fehlender Selbstwirksamkeit, wenden sich scheinbar immer mehr Menschen extremistischen Ideologien und radikalen Weltanschauungen zu. Das alltägliche Zusammenleben mit diesen Menschen in privaten und beruflichen Kontexten wird für Angehörige und Bezugspersonen zu einer immer größeren Herausforderung, die nicht selten mit Kontaktabbrüchen endet. 

In seinem Vortrag wird der Referent Oliver Müller die Mechanismen hinter weltanschaulichen Radikalisierungsprozessen vor allem in Bezug zur Verschwörungsgläubigkeit beleuchten. Anhand von Erkenntnissen aus der Beratungspraxis sollen anschließend mögliche Tipps zum besseren Umgang für Betroffene im Umfeld vorgestellt und diskutiert werden. 


Termin: 13.03.2024, 19:00 bis 20:30h 

 

Ecuador – ein Land im Kampf gegen Drogengewalt … und was Europa damit zu tun hat

Ecuador ist seit über 60 Jahren das Partnerland der Erzdiözese München und Freising. Zwischen den beiden kath. Kirchen gibt es auf mehreren Ebenen enge Beziehungen. Das sonst sichere Land in Südamerika ist in eine heftige Krise geraten, da die Gewalt von kriminellen Drogenbanden eskaliert ist. In dessen Folge hat der neue Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand Anfang dieses Jahres ausgerufen. Militärische Streitkräfte schickte er in den Kampf gegen die über 22 kriminellen Gangs, die er zu terroristischen Organisationen und nicht-staatlichen Kriegsparteien erklärte. 

Ecuador gilt als Hotspot für Kokainhandel, das überwiegend in den Nachbarländern Kolumbien, Peru und Bolivien produziert wird. Über den Hafen in Guayaquil in Ecuador gelangt eine große Menge an Kokain nach Europa. 

In diesem Online-Vortrag wird beleuchtet, wie es zu dieser Gewalt in dem sonst so friedlichen Land kommen konnte, welche Auswirkungen es auf die Zivilbevölkerung und die sozialen Partnereinrichtungen hat und welche Rolle Europa dabei spielt. Dazu werden der deutsche Botschafter in Quito, Dr. Philipp Schauer, die Direktorin eines Kinderheims in Santo Domingo de los Tsáchilas, Teresita Moncada, und Entwicklungshelfer Michael Zipf aus Esmeraldas sprechen. Im Anschluss an die drei Kurzvorträge wird es Gelegenheit für Fragen und Gespräch geben. 

 

Termin: 07.03.2024, 19:00 bis 21:00h

Susanne Mierau (© Dorothea Vesper ) 

Mädchen stärken – New Moms for Rebel Girls 

Viele Eltern denken heute, dass Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft längst gleichberechtigt wären und es keine großen Benachteiligungen mehr gäbe. Blicken wir jedoch auf Statistiken, zeigt sich ein anderes Bild: die gedachte Gleichberechtigung findet sich nicht im Alltag. Mädchen und Frauen sind verschiedener Arten von Diskriminierung und anderer Gewalt ausgesetzt. Mit jeder Krise wird die Gefahr weiterer Benachteiligung sogar noch größer. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern heute sensibel mit der Frage umgehen, wie sie Töchter stärken und unterstützen können, und gleichzeitig die Gesellschaft in eine andere Richtung bewegen. Susanne Mierau geht in dem Vortrag der Frage nach, an welchen Stellen Mädchen und Frauen auf geschlechtsspezifische Diskriminierung stoßen und wie Eltern damit umgehen können. Sie liest dabei aus ihrem Buch „New Moms for Rebel Girls“ und ermöglicht durch Reflexionsfragen eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

Termin: 08.02.2024, 20:00 bis 21:30h 

 Dr. Margot Käßmann (©  Julia Baumgart Photography) 

Vergebung – Die befreiende Kraft des Neuanfangs 

Vergeben zu können ist eine der schwierigsten Herausforderungen, vor der wir stehen. Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens Leid, das ihm andere Menschen zufügen. Manchmal ist der Groll so stark, dass er uns zu überwältigen droht: die Verletzungen beim Scheitern einer Ehe, der Ärger über ein Geschwisterteil, das uns tiefes Unrecht zugefügt hat. Oft bemerken wir das extrem negative Gefühl erst, wenn es schon zu spät ist: Ein Elternteil ist verstorben und wir spüren ungeklärte Konflikte, die uns belasten. Einfühlsam vermittelt Margot Käßmann, wie es gelingen kann, zu verzeihen. Sie berichtet von konkreten Fällen rund um Paare, Eltern und Kinder, Täter sowie Opfer und beleuchtet dabei auch theologische Aspekte und historische Zusammenhänge.


Termin:  01.02.2024, 19:00 bis 20:30h 

 

Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (Foto: © privat)

Der Fluch des Imperiums. Russlands ungelöstes Identitätsproblem als Ursache für den Angriffskrieg gegen die Ukraine 

 

Russlands Krieg gegen die Ukraine ist nur vor dem Hintergrund einer langen imperialen Tradition Russlands zu begreifen. Wer die kulturellen Grundlagen des russischen Angriffs entschlüsseln will, muss auch ein ungelöstes Identitätsproblem Russlands in den Blick nehmen, den Fluch des Imperiums. Dieser entstand als Ergebnis der imperialen Geschichte Russlands gegenüber Polen und der Ukraine seit der Zeit Peters des Großen. Daraus entstand im 19. Jahrhundert ein Ost-West- Gegensatz, bei dem deutsche Staaten lange auf der Seite Russlands standen. In diesem Vortrag diskutiert der Referent die Thesen aus seinem aktuell erschienen Buch „Der Fluch des Imperiums“ und ist der Meinung: Was Deutschland nach 1945 gelang, steht Russland noch bevor: die Abkehr vom Imperium.


Termin: Di 23.01.2024, 19:00 bis 20:30h 


Prof. Dr. Meron Mendel (Foto: (c) Ali Ghandtschi)

Über Israel reden - Eine deutsche Debatte

Ein Israeli, der mittlerweile auch Deutscher ist, blickt auf die deutsche Debatte über Israel. In einer Zeit, in der mit der Wiederwahl von Netanjahu und seinen rechtsextremen Partnern die Hoffnung auf eine friedliche Lösung zwischen Israelis und Palästinensern mehr und mehr schwindet. Heute werden die Debatten über Israel heftig geführt. Einerseits wird eine Art „Freundschaftspflicht“ aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert. Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll. Meron Mendel schildert in seiner Online-Lesung, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden. 

 

Termin: Di 12.12.2023, 19:00 bis 20:30h

 Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim  (Foto: © julili PHOTOGRAPHY) 

Mehr Ich in all dem Wir – Wie bekommen wir das als Mütter hin? 

Warum werden Frauen bereits im Kreißsaal übersehen, indem sie Rässelchen und Bodies zur Geburt geschenkt bekommen – und viel zu selten etwas für sich selbst? Warum schaffen es Frauen in der Folge dann auch nur schwer, sich wie selbstverständlich auch mal Zeiten nur für sich zu nehmen? Hängt das möglicherweise sogar zusammen? Beim Online-Vortrag nehmen die beiden Referentinnen die Frau im Familienkonstrukt in den Fokus – in der Schwangerschaft, im ersten Jahr mit Kind und später, wenn die Kinder größer werden. Mit insgesamt sieben Kindern zwischen 0 und 17 Jahren, darunter Jungen und Mädchen, Zwillingen und Einlingen wissen die beiden, wovon sie schreiben. Und können mit ganz konkreten Fallbeispielen und ehrlichen Anekdoten Unterstützung bieten. Weil wir es uns selbst wert sein dürfen!  

 

Termin: Mi 22.11.2023, 20:00 bis 21:30hi 

Laura Frölich (Foto: © Laura Fröhlich)

Mental Load: Wenn ich nicht dran denke, tut es keiner! 

Sie liegen abends wach und grübeln über nie enden wollende To-do-Listen? Ihnen wächst der Alltag über den Kopf und Sie finden keine Pause, um endlich mal auszuruhen? Sie streiten als Paar über die Arbeitsaufteilung und über unterschiedlich gesetzte Prioritäten, was berufliche und private Arbeit betrifft? Dann sitzen Sie vermutlich in der Mental-Load-Falle! Mit „Mental Load“ bekommt ein Problem, das schon lange existiert, endlich einen Namen und macht gleichzeitig aufmerksam für den Wert von Fürsorge-Arbeit. In einem spannenden und unterhaltsamen Vortrag erklärt Ihnen die Referentin das Konzept Mental Load und die Folgen für Betroffene und präsentiert Lösungen für den öffentlichen und privaten Bereich, wie Care-Arbeit endlich fair-teilt und ausreichend geschätzt wird. Auch mit politisch notwendigen Veränderungen befasst sich der Online-Vortrag. 

 

Termin:  Fr 27.10.2023, 20:00 bis 21:30h


Abt Nikodemus Schnabel OSB (© Elias Ungermann )

Israel - Das Heilige Land im Krieg 

Seit Anfang Oktober befindet sich Israel im Krieg gegen die Hamas. Tausende Menschen kamen bisher ums Leben. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Die aktuelle Situation in Israel und dem Nahen Osten könnte nicht beängstigender und schockierender zugleich sein. Die Berichterstattungen sind reichlich, doch fällt es oftmals schwer sich in diesem "Gegeneinander" von Terror und Friedensbemühungen, von Angriff und Verteidigung, …. zurecht zu finden. 

Abt Dr. Nikodemus Schnabel OSB ist Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem und lebt seit 20 Jahre in Israel. Er kennt die Spannungen zwischen den Völkern und Religionen vor Ort. Mit ihm sollen Fragen zur Situation vor Ort besprochen werden. Was ist anders an diesem Krieg? Wohin kann dies alles noch führen? Welche Rolle soll/muss Deutschland einnehmen?

 

Termin: Mi 25.10.2023, 19:30 bis 21:00h


Dr. Navid Kermani (© Heike Bogenberger)

Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen – Fragen nach Gott 

„Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa versprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin.“ So beginnt ein Vater Abend für Abend seiner Tochter zu erzählen – nicht nur von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum. Dieses sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung und literarisches Meisterstück, sondern ein wahrer Erkenntnisgewinn, gerade weil Navid Kermani auch ins Dunkle zu schreiben wagt und damit seiner, unserer Ratlosigkeit einen Ausdruck gibt. Und weil seine Sprache, seine Offenheit, sein Wissen aus zwei Kulturen einzigartig sind, so hell und so tief.


Termin: Do 27.04.2023, 19:00 bis 20:30h

 

Dr. Dr. Katharina Ceming (© privat)

Denken hilft! Philosophische Anstöße in Zeiten der Veränderung 

Dieser Titel reizt zum Widerspruch: von „Denken hilft auch nicht“ bis zu „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ mag die Palette der Einwände reichen. Weshalb, auf welche Weise und wozu denken helfen kann, soll ein kleiner Streifzug durch die Geschichte der Philosophie klären helfen. Im Denken, genauer im Nachdenken sahen viele Philosophen nämlich ein wichtiges Instrument, um zu einem guten und verantwortlichen Leben für sich selbst, aber auch für die Gesellschaft zu gelangen. Wer nachdenkt, klärt nicht nur seine eigenen Gedanken, sondern legt auch Rechenschaft über sein Tun und Handeln ab. 

Termin: Di 21.03.2023, 19:00 bis 20:30h

Sascha Verlan (© Larissa Neubauer)

Die Rosa-Hellblau-Falle® -  Für eine Kindheit ohne Rollenklischees

Rosa ist für Mädchen, hellblau für Jungs, nach diesem Prinzip sind ganze Kaufhausabteilungen geordnet - vom Marzipan für Männer, Seife für Frauen, Ketchup für Mädchen, Diktate für Jungs… Werbung setzt auf Geschlechtertrennung. Als emanzipierte Erwachsene glaubt man Geschlechterklischees längst für überwunden gehalten, doch als Eltern wird man derzeit wieder unerbittlich mit ihnen konfrontiert. Alles nur gut gemeint und kein Problem? Sind Geschlechterunterschiede nicht vielleicht wirklich angeboren, biologisch erklärbar und damit eine Lebensrealität?  Wie würden unsere Kinder aufwachsen, wenn die Klischeefallen und Schubladen nicht immer wieder bedient werden würden? Ein Aufruf zum Widerstand, der ganz konkrete Tipps bietet, wie sich die Rosa-Hellblau-Falle im Alltag umschiffen lässt.

 

Termin: Di 14.01.2023, 20:00 bis 21:30h

Danielle Graf ( © Mark Garner (Captivation.de))

 

Der entspannte Weg durch Trotzphasen 

Vortrag und Gespräch mit Danielle Graf
 

Die Trotzphase ist eine der größten Herausforderungen im Leben mit dem Nachwuchs. Kaum steht das Kind auf eigenen Beinen, beginnt es nach Autonomie zu streben. Der kleine Sonnenschein wird zum tellerwerfenden Wüterich und verunsichert seine Eltern zutiefst. Danielle Graf macht Mut, Wege abseits der klassischen Erziehung mit festen Grenzen und strenger Konsequenz zu gehen. Sie erklärt, was in den Kindern vorgeht und warum die Autonomiephase eine wichtige Entwicklungsphase ist, die Eltern aktiv annehmen sollten, statt sie zu unterdrücken. Die witzig-persönlichen Erfahrungsberichte, praktischen Tipps und neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung sind Balsam für die Seele gestresster Eltern. 


Termin: Do 19.01.2023, 20:00 bis  21:30h



Roman Deininger und Ritzer (Foto: © Martin Hangen)

Olympia und die große Politik - 50 Jahre Olympia 1972 in München

Vortrag und Gespräch mit den Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer

Als 1972 in München zum zweiten Mal olympischen Sommerspiele in Deutschland stattfinden, scheinen - anders als bei der NS-Sommerolympia 1936 in Berlin - Politik und Olympia in einem positiven Einklang zu stehen. Olympia in München soll ein Fest der Demokratie und damit ein Gegenentwurf zu den Propaganda-Spielen 1936 sein.

Seit einigen Jahrzehnten scheint Olympia nun immer mehr zu einem Machtinstrument verschiedener politischer Systeme zu werden - Olympiaboykotte 1980 und 1984, Sotschi 2014, Peking 2008 und 2022. Wie eng sind die Olympische Idee und Politik verbunden? Prägt die Politik Olympia oder hat Olympia eine Prägekraft für die Politik? Die beiden Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer schildern anhand ihres Buches „Die Spiele des Jahrhunderts. Olympia 1972, der Terror und das neue Deutschland“ die politische Dimension von Olympia.

Termin: Mi 06.07.2022, 19:00 bis 20:30h

Burkhard Hose ( Foto: © Thomas Berberich ) 

Weil Gerechtigkeit in der Katholischen Kirche sein soll 

Vortrag, Lesung und Gespräch mit dem Priester und Kirchenaktivisten Burkhard Hose 

Das Verbot des Vatikans des Frauenpriestertums, aber auch der Segnung homosexueller Paare im vergangenen Jahr sowie vor allem die aktuelle Kampagne #OutinChurch machen deutlich, dass die Katholische Kirche ein Diskriminierungsproblem hat, welches im 21. Jahrhundert realitäts- und lebensfern erscheint. Umso wichtiger ist es, dass es immer mehr Personen innerhalb der Kirche gibt, die die diskriminierenden Strukturen und den oft menschenverachtenden Umgang der Katholischen Kirche an den Pranger stellen. Burkhard Hose ist einer dieser Menschen. 2021 setzte er sich mit einer Unterschriftenaktion aktiv gegen das Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ein und schloss sich im Januar dieses Jahres der Kampagne „Out in Church – Für eine Kirche ohne Angst“ an. Zudem veröffentlichte er mit der Benediktinerin Sr. Philippa Rath das Buch „Frauen ins Amt“, in dem sie die progressive Sichtweise von 100 Kirchenmännern – Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Laien aus mehreren Generationen und aus dem gesamten deutschen Sprachraum, darstellen. In seinem Vortrag wird Burkhard Hose aus diesem Buch einzelne Passagen lesen, aber auch seine eigenen Erfahrungen als Kirchenvertreter mit Ungerechtigkeit und Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung schildern. 

Termin: Do 12.05.2022, 19:00 bis 20:30h

Prof. Dr. Heiner Keupp  (Foto: © Heiner Keupp)

Sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche

Vortrag und Gespräch mit Heiner Keupp, Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

Heranwachsenden, die schwere Missbrauchserfahrungen erleiden mussten, eine Stimme zu geben ist eines der dringenden Erfordernisse, die nun anstehen. Zugleich haben wir uns den Fragen zu stellen, welche gesellschaftlichen und institutionellen Faktoren Missbrauch begünstigt haben und warum jahrzehntelang Aufklärung verhindert wurde. Mit Heiner Keupp wagen wir einen tiefen analytischen Einblick in das Umfeld der Straftaten und nähern uns auch der Aufgabenstellung, was nun zu tun ist und was wirklich Prävention versprechen kann. Nicht zuletzt soll der Frage nachgegangen werden: Kann Missbrauch jemals abschließend aufgearbeitet werden? 


Termin: Mi 06.04.2022, 19:00 bis 20:30h

 Nicola Schmidt (© Malina Ebert)

Geschwister als Team – Geschwister gut begleiten

 

Eltern lieben ihre Kinder und wünschen sich meist ein glückliches Miteinander als Familie. Doch je mehr Geschwister, desto höher der Trubelfaktor in einer Familie. Kunterbunt und lustig – aber auch konfliktbeladen. Aus evolutionsbiologischer Sicht sind Geschwister Rival*innen, die um Nahrung und Sicherheit konkurrieren. „Ich will zuerst Saft!“, „Hier ist mein Platz!“, „Ich will auf Mamas Schoß sitzen!“. Bis zu 6x pro Stunde streiten sich Geschwister – teils über für uns banale Themen oder Dinge. 

In diesem Online-Vortag erfahren Sie, was Geschwister brauchen, um gut miteinander groß zu werden, wie sie als Team zusammenwachsen können und somit eine Beziehungsbasis für das ganze Leben entwickeln. Die Referent*in geht dabei auch auf die besondere Situation von Zwillingen und Mehrlingen und deren spezielle Bedürfnisse ein.

 

Termin: Di 29.03.2022, 20:00 bis 21:30h

Volker Heins (Foto: © Dennis Treu)

Offene Grenzen für ALLE

Eine notwendige Utopie

 

Offene Grenzen für alle? Alle sollen überall hinfahren dürfen, um zu arbeiten und zu leben, wo es ihnen gefällt? Das finden viele sicher illusorisch, unrealistisch, ja schlichtweg gefährlich. Nichts könnte dem Zeitgeist mehr widersprechen. Volker Heins vertritt die These, dass nicht die Öffnung, sondern die dauerhafte Schließung der Grenzen unrealistisch und zudem für die Betroffenen nicht selten lebensgefährlich ist.

Die gegenwärtige Ordnung globaler Migrationskontrollen und Einreisebeschränkungen ist weder vernünftig noch auf Dauer durchsetzbar. Es ist naiv zu glauben, man könnte mit Mauern und biometrischen Daten eine »weiße« Parallelgesellschaft aufrechterhalten, eine Gesellschaft, die sich von der übrigen Menschheit abschottet. Über kurz oder lang führt kein Weg daran vorbei, die Durchlässigkeit der Grenzen für alle zu erhöhen: keine stabile und gerechte Weltordnung ohne die allmähliche Herstellung globaler Bewegungsfreiheit. Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir die Chance zur Gestaltung einer migrationsfreundlichen Welt ergreifen?

Termin: Mo 28.03.2022, 19:00 bis 20:30h

„Jimmy“ Hartwig (Foto: © Getty Images)

Rassismus keine Macht

Beitrag zu den „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022“

 

Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung sind leider immer noch Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Auch Deutschland liebstes Kind, der Fußball, ist nicht davon unberührt. Diffamierung aufgrund der Hautfarbe und Verunglimpfungen wegen der Nationalität durchziehen fast alle Ligen. Jimmy Hartwig, Integrationsbotschafter des Deutschen Fußball-Bundes und Protagonist des Dokumentar-Films „Schwarzer Adler“, schildert in seinem Vortrag anlässlich der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ seine Erfahrungen und was es braucht, dass Rassismus keinen Platz bei uns hat.

 

Termin: Mi 23.03.2022, 19:00 bis 20:30h

Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel (Foto: © Perry Schmidt-Leukel)

Viele Religionen - eine Wahrheit?

In einer mehr und mehr zusammenwachsenden Welt stellt sich die Frage nach dem Verhältnis der Religionen zueinander neu. Gibt es über wechselseitige Toleranz hinaus die Möglichkeit gleichwertiger Anerkennung - ohne damit den Anspruch auf "Wahrheit" der eigenen Religion zu relativieren oder aufzugeben? Kann es wahre Religion in pluraler Gestalt geben?

 

Termin: Di 08.02.2022, 19:00 bis 20:30h

Almut Schnerring (Foto: © Oliver Kepka)

Equal Care

Über Fürsorge und Gesellschaft

Am Anfang und am Ende des Lebens sind wir darauf angewiesen, dass andere Menschen sich um uns kümmern, bedingungslos fürsorglich sind. Aber auch in den Jahren dazwischen: Wer kocht, räumt auf und putzt? Wer erzieht, betreut und pflegt? Wer hört zu und gibt Rückhalt? All diese Care-Aufgaben sind in unserer Gesellschaft sehr ungleich verteilt. Im professionellen Bereich sowie im Privaten. 

Doch nur wenn Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern gerecht aufgeteilt wird, haben alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe. 

 

Termin: Di 18.01.2022, 19:00 bis 20:30h

 Dr. Alexander Fink (Foto: © ScMI)

Post-Corona-Szenarien

Was lernen wir aus der Covid-19-Pandemie?

Auch wenn es sich viele nicht vorstellen können, wird es dennoch ein Leben nach der aktuellen Corona-Pandemie geben. Doch wie wird es aussehen? Was erwartet uns? Können wir überhaupt noch etwas planen? Vielleicht bieten die Erfahrungen aber auch die Möglichkeit etwas über das Leben, die Politik und die Gesellschaft zu lernen und sich "neu" aufzustellen.

Termin: Di 16.11.2021, 19:00 bis 20:30h

Stephan Maria Alof (Foto: © Sergej Falk) 

Do legst di nieda! Leben ist das, was du daraus machst

Autorengespräch mit Stephan Maria Alof

„Mach was draus!“, lautet das Credo von Stephan Maria Alof. Und was der Tausendsassa anpackt, wird in der Regel groß. Traditionelle Kirchenräume verwandelt er mit freiwilligen Helfern in Paradiesgärten, zur Bergmesse trifft man sich auf einem Hochhausdach, der Meditationskreis heißt frech „S'Maul halten“. Bis zu 700 Menschen kommen in „St. Max“ zu den Gottesdiensten, die er oft mit seinem Pfarrer Rainer Maria Schießler vorbereitet. Dass Alof den Eissalon, den er im Münchner Glockenbachviertel eröffnet, „Jessas“ nennt, verwundert nicht. Der Mann hat Humor und spricht gerne Klartext. Bei seinen sonntäglichen »Fürbitten« greift er aktuelle Themen auf und legt seine Finger in offene Wunden.

Termin: Di 16.11.2021, 19:00 bis 20:30h

Prof. Dr. René Riedl (Foto: Wikipedia)

Gegen den digitalen Dauerstress 

Autorengespräch mit Prof. René Riedl

Handy, Laptop und Co.: Die digitale Dauererreichbarkeit ist für viele Menschen eine Belastung. Laufende Social-Media-Benachrichtigungen, E-Mail-Fluten, Systemabstürze im Home-Office, permanente Updates und neue Programme sind nur einige der Auslöser von digitalem Stress und haben negative Effekte auf Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität. Zahlreiche Forschungsbefunde und Praxisberichte, die René Riedl in seinem Buch präsentiert, zeigen, dass die Allgegenwart digitaler Technologien und Kommunikationsmittel Menschen stark unter Stress setzt. Auch elektronische Überwachung, der Verlust der Privatsphäre sowie die Prognose, dass viele Arbeitsplätze durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verloren gehen könnten, führen zu großer Anspannung.Digitaler Stress ist eine Stressform, die durch die Nutzung und Omnipräsenz von digitalen Technologien verursacht wird. Technostress-Experte René Riedl stellt Ergebnisse und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vor und zeigt, welche Bewältigungsstrategien geeignet sind, die negativen Auswirkungen von digitalem Stress zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen, sei es in der Arbeitswelt oder auch im Privaten.

Termin: Do 21.10.2021, 19:00 bis 20:30h 

 Dr. Christine Radomsky (Foto: © Anette Hammer) 

Berufserfahrene in der digitalen Arbeitswelt

Wie „alte Hasen“ ihre Stärken einbringen und Neues lernen

Künstliche Intelligenz, agile Teams, Coworking-Spaces – die Arbeitswelt
verändert sich beängstigend schnell. Zwar hat Corona bereits viele Menschen erstmals mit Home-Office und Videokonferenzen konfrontiert. Doch welche neuen Arbeitsweisen und Digitaltechnologien kommen demnächst noch auf uns zu? Und wie können lebenserfahrene Menschen mit dem rasanten digitalen Wandel der Arbeitswelt mithalten?

Der Vortrag richtet sich vor allem an Menschen mit langer Berufserfahrung, die sich auf die Veränderungen durch die digitale Transformation einstellen wollen. Sie erfahren, welche Kompetenzen in der neuen Arbeitswelt besonders gefragt sind, welche Stärken gerade berufserfahrene Menschen einbringen und was diese von den „Digital Natives“ lernen können. Der Vortrag lädt die Teilnehmenden dazu ein, sich ihrer Stärken und Lernfelder stärker bewusst zu werden und ihr digitales Know-How gezielt auszubauen.

Termin: Do 07.10.2021, 19:00 bis 20:30h


Ulrich Chaussy (Foto: © with-light.com)

Das Oktoberfestattentat und der Doppelmord von Erlangen – wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden

Lesung mit Ulrich Chaussy

1980. Am 26. September ereignet sich in München das Oktoberfestattentat mit 13 Toten, am 19. Dezember in Erlangen der erste gezielte antisemitische Mordanschlag in der deutschen Nachkriegsgeschichte. An beiden Verbrechen sind Personen aus der rechtsextremen Szene beteiligt. Gundolf Köhler legt die Bombe von München, Uwe Behrendt soll den ehemaligen Nürnberger Rabbiner Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke erschossen haben. Köhler und Behrendt standen in Verbindung mit der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann. Aber beide Attentäter sollen ihre Taten allein geplant und ausgeführt haben. 
Das Oktoberfestattentat kann keine Einzeltat gewesen sein, so Chaussy - und der antisemitische Hass, der den Erlanger Mordschützen antrieb, kann sich nicht selbstständig entwickelt haben. Damals wie heute verstellt der Einzeltätermythos den klaren Blick auf rechtsextreme Attentate und antisemitische Morde. Nach fast 40 Jahren wurden die Akten im Juli 2020 endgültig geschlossen. In der Neubewertung des Oktoberfestattentats folgt jetzt auch die Bundesanwaltschaft Chaussys Analyse, dass das Oktoberfestattentat rechter Terror war. 

Termin: Do 23.09.2021, 19:00 bis 20:30h

Prof. Yvonne Hofstetter (Foto: Heimo Aga 2013)

Der unsichtbare Krieg

Wie die Digitalisierung das strategische Gleichgewicht in der Welt verändert

Die Digitalisierung verschiebt die Kräfteverhältnisse zwischen den Nationen. Digitale „Waffen“ wie das Hacking systemrelevanter Infrastrukturen, Cyberspionage und -diebstahl mit anschließender Erpressung oder Online-Einflussnahme auf die Köpfe der Menschen sind billiger als Panzer und jedem leicht zugänglich. Wenn eine Regierung auf diese Weise von einer anderen Regierung angegriffen wird, handelt es sich dann um Cyber-„krieg“? Wie die Staaten die neuen Bedrohungen einordnen und wie jeder Einzelne betroffen ist, erklärt Yvonne Hofstetter in ihrem abendlichen Online-Vortrag.


 Termin: Mo 07.06.2021, 19:00 bis 20:30h

Ulrich Chaussy (Foto: with-light.com)

Sophie Scholl und die "Weisse Rose"

Eine Geschichte von Freundschaft und Widerstehen
Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl (9. Mai 1921)

Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg geboren. Mit ihrem 100. Geburtstag rückt sie erneut ins Rampenlicht. Sie, die mit 21 Jahren im Gefängnis auf dem Schafott sterben musste, ist das Gesicht des weiblichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, und, provokativ formuliert, das Covergirl der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Ihre Schwester Inge Aicher-Scholl sorgte schon in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit ihrem weltweit verbreiteten Buch „Die weisse Rose“ dafür, dass Sophie, ihr Bruder Hans, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und ihr Mentor und Mitstreiter Professor Kurt Huber nicht vergessen wurden, wie so viele andere widerständige Personen und Gruppen im Verdrängungsstrudel der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahre. Aber mit Inge Scholl begann auch Sophies Verwandlung in eine entrückte Ikone – so, wie sie seit 2003 als Marmorbüste in der Walhalla zu bewundern ist. Ulrich Chaussy hat sich Sophie Scholl und ihren Mitstreitern der „Weissen Rose“ genähert, mit Recherche und Erschließung archivalischer Quellen, vor allem aber in Interviews für zahlreiche Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit den überlebenden Mitstreitern und den Familienangehörigen der Weissen Rose. Er fand eine junge, lebenslustige Frau, die mitten im Leben stand und nicht den Tod als Märtyrerin suchte, aber mit ihren Freunden der Tyrannei des Nationalsozialismus und dem Unrecht des Krieges nicht tatenlos zuschauen konnte.

Termin: Mo 10.05.2021, 19:00 bis 20:30h 


Christof Bartmann (Foto: Hanser Verlag)

Leben im Büro

Über einen Arbeitsplatz zwischen Abgesang und Sehnsuchtsort

Einer Statistik zufolge arbeiten in Deutschland während der Corona-Pandemie 10,5 Millionen Menschen im Homeoffice, weitere 8,3 Millionen tun dies teilweise. Läutet das ein Ende des Bürolebens ein? Oder wird unser Büroalltag gerade dadurch wieder zum Sehnsuchtsort? 
Es ist an der Zeit, einen Blick auf den kulturellen Kosmos der Arbeitswelt Büro zu richten: Wie entstand er? Welche Wirkmechanismen herrschen im Büro? Wie hat die Computerisierung den Büroalltag verändert? Und welche Perspektiven tun sich gerade jetzt an dem Ort auf, der in den letzten Monaten so in den Hintergrund gedrängt wurde? 
Der Historiker und Germanist Christoph Bartmann leitet heute das Goethe-Institut in Warschau und ist Autor des Buches „Leben im Büro. Die schöne neue Welt der Angestellten“. Mit ihm tauchen wir ein in Kritik und Würdigung eines Ortes, an dem viele von uns das halbe Leben verbringen. 

Termin: Do 06.05.2021, 19:00 bis 20:30h

Pavel Richter (Foto: Michael Nanz)

Die Wikipedia-Geschichte

Biographie eines Weltwunders

Kaum eine andere Website steht so für die Verbindung von Internet und Wissen wie Wikipedia. Wikipedia wird heute schon als der neue Brockhaus bezeichnet. Und dabei wurde niemand zum Milliardär und die Seite kommt ohne Werbung aus. Doch was und wer ist Wikipedia? Wie funktioniert dieser Welterfolg? Pavel Richter, Wikipedianer der ersten Stunde, führte fünf Jahre in Berlin die Geschäfte hinter dem Wissensriesen. Nun hat er eine Biographie des Wunders Wikipedia verfasst. Er erzählt eine faszinierende Geschichte voller ungewöhnlicher Begebenheiten und Anekdoten, von Entwicklungen und Skandalen; ganz wie eine Lebensgeschichte eines Mega-Stars.


Termin: Mi 21.04.2021, 19:00 bis 20:30h 

Dr. Herbert Renz-Polster (Foto: ©Kösel-Verlag)

Erziehung, Werte und Gesinnung: Warum die Kindheit "politisch" ist

Kein Mensch wird als Rassist geboren, sagte Nelson Mandela. Er wies damit darauf hin, dass politische Überzeugungen auch einer biographischen Spur folgen. Aber wo beginnt diese Spur, woran entscheidet sich, mit welchen Werten und Überzeugungen Kinder später der Welt entgegentreten?


Dr. Herbert Renz-Polster prägt seit Jahren die Erziehungsdebatte in Deutschland. In seinen Publikationen geht es um die kindliche Entwicklung und die Bedingungen, die unsere Gesellschaft dafür bietet. Es geht um die Frage, wie wir mit unseren Kindern in der Familie leben wollen und welche Visionen wir auch für unser Zusammenleben als Gesellschaft haben. Mit „Erziehung prägt Gesinnung“ stellt er nun die These auf, dass das, was wir Kindererziehung nennen, eine zutiefst politische Aufgabe ist – eine Menschenerziehung. 

Termin: Di 23.03.2021, 20:00 bis 21:30h

Dr. Ludwig Spaenle (Foto: ©Gerd Seidel (Rob Irgendwer) – Wikipedia) 

Für eine "Kultur des Hinschauen"

Dr. Ludwig Spaenle, Minister a.D., Antisemitismusbeauftragter  der Bayerischen Staatsregierung, spricht zum Thema Antisemitismus und die Kultur des Hinschauens. Mit anschließendem Gespräch. Eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021.


Termin: Mi 17.03.2021, 19:00 bis 20:30h

Dr. Roland Götz (Foto: KBW Miesbach)

Heimat Online

Möglichkeiten zur Familien-, Orts- und Pfarreigeschichte im Digitalarchiv der Erzdiözese des Erzbistums 

Mehr als 5,9 Millionen Seiten umfasst derzeit das Online-Angebot des digitalen Archivs des Erzbistums. Zahlreiche weitere historische Dokumente werden in nächster Zeit hinzukommen. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten, die Geschichte der eigenen Familie, eines Ortes oder einer Pfarrei zu erforschen. 

Beim Online-Vortrag werden live verschiedene Wege der Recherche und ausgewählte Quellen vorgestellt. Der Profi gibt Tipps zum eigenen Forschen. Rückfragen und Austausch sind möglich. Die Teilnehmenden sind eingeladen, diese Anregungen gleich im Anschluss selbst auszuprobieren. 

Termin: Mi 24.02.2021, 19:00 bis 20:30h


Dr. Christiane Florin (Foto: ©Antje Siemon) 

Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben

Warum zum Teufel sind wir so geduldig mit dieser Kirche? Beliebte Antworten lauten: "Weil die Kirche nicht nur aus Machtmissbrauch, sexueller Gewalt und Frauenverachtung besteht. Weil es darin so viele Menschen gibt, die Gutes tun. Weil wir alle Kirche sind." 


Bei solchen Sätzen ist die Geduld von Christiane Florin schnell am Ende. Ja, es gibt diese Menschen, die Gutes tun. Aber auch sie haben viel zu lange zu Machtmissbrauch, sexualisierter Gewalt und Frauenverachtung geschwiegen. Vielleicht, weil sie sich ihre Heimatidylle nicht kaputt machen lassen wollten. Denn Katholizität ist nicht nur ein Glaube, es ist auch ein Heimatgefühl. Betroffene sexueller Gewalt, Opfer lehramtlicher Strafaktionen und Analytiker des Machtapparats stören das gemütliche katholische Beisammensein. Gute Leute tarnen giftige Strukturen. 

Damit machen sich die Gutgläubigen zu Komplizen. Zu Komplizen, die sich nicht gegen ein autoritäres System wehren, das Gläubige kleinhält und weiter Opfer produziert.  "Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben" ist Anklage, Selbstanklage und Bekenntnis einer Sehnsucht.

Termin: Do 21.01.2021, 19:00 bis 20:30h


Ingrid Brodnig 

Hass im Netz - Was wir gegen Mobbing, Lügen und Hetze tun können 

Wir leben in zornigen Zeiten: Hasskommentare, Lügengeschichten und Hetze verdrängen im Netz sachliche Wortmeldungen. Die digitale Debatte hat sich radikalisiert, ein respektvoller Austausch scheint unmöglich. Dabei sollte das Internet doch ein Medium der Aufklärung sein: Höchste Zeit, das Netz zurückzuerobern. Das Buch deckt die Mechanismen auf, die es den Tätern im Internet so einfach machen. Es zeigt die Tricks der Fälscher, die gezielt Unwahrheiten verbreiten, sowie die Rhetorik von Hassgruppen, um Diskussionen eskalieren zu lassen. Damit die Aggression im Netz nicht sprachlos macht, werden konkrete Tipps und Strategien geliefert: Wie kann man auf untergriffige Rhetorik, Trolling oder Shitstorms reagieren? Denn: Wir sind den Rüpeln, Hetzern und Hassgruppen nicht hilflos ausgeliefert - die Gegenwehr ist gar nicht so schwer.

Termin: Mo 30.11.2020, 19:00 bis 20:30h

P. Dr. Nikodemus Schnabel OSB (Foto: © Pascal Nowak Photogtaphy/privat) 

Die Hooligans der Religion

Die Begriffe "Religion" und "Gewalt" werden sehr gerne in einem Atemzug genannt. Es scheint, dass Religionen sowohl Quelle als auch Ziel von Hass, Hetze und Gewalt sind. Ist Religion das Hauptübel der Menschheit oder haben all die vielen Probleme gar nichts mit Religion zu tun? Gibt es vielleicht sogar eine Antwort dazwischen?
Pater Dr. Nikodemus C. Schnabel OSB (41), der seit 2003 Mönch der Dormitio-Benediktinerabtei auf dem Zionsberg im Herzen Jerusalems ist, Direktor des Jerusalemer Instituts der Görres-Gesellschaft (JIGG) und von 2018 bis 2019 der erste Berater für "Religion und Außenpolitik" im Auswärtigen Amt in Berlin gewesen ist, ist der Fragestellung von "Religion - Gewalt - Frieden" und "Religion: Problem oder Lösung?" schon sehr lange auf der Spur. In diesem Vortrag/Live-Chat möchte er von seinen diesbezüglichen Erfahrungen im Heiligen Land und in der Berliner Diplomatie berichten - und einige Überraschungen servieren.
P. Nikodemus ist bekannt aus der ZDF-Reihe "Ein guter Grund zu feiern"

Termin: Di 10.11.2020, 19:00 bis 20:30h


Prof. Dr. Reimer Gronemeyer (Foto: © Wolfgang Polkowski) 

Altwerden in Zeiten der Krise 

Alte Menschen sind plötzlich zu Risikopersonen geworden. Corona hat das mit sich gebracht. Wie gehen alte Menschen damit um? Ist es großartig, dass diese vorsorglich weggeschlossen wurden oder ist das ein altenfeindlicher Übergriff? Was bedeutet es, dass Pflegebedürftige monatelang keinen Besuch von ihren Angehörigen bekommen konnten? Fürsorge oder Anmaßung? Das Spannungsfeld von Schutzmaßnahmen und die Bedeutung der seelischen Gesundheit muss zur Diskussion gestellt werden. Reimer Gronemeyer beleuchtet die Folgen von Corona für alte Menschen. Wir werden wohl noch lange mit dem Thema Corona zu tun haben und deshalb ist es wichtig, über die Konsequenzen für alte Menschen nachzudenken. 

Termin: Mi. 23.09.2020, 19:00 bis 20:30h